Zu dieser Zeit werden mit Karren und Pferdefuhrwerken Tabak, Getreide, Salz und ähnliche Güter transportiert.
...werden mit ehemaligen Militär-LKW aus den USA – Marke GMC – Straßenbaustoffe von den Bahnhöfen zu den Überlandstraßen gefahren. Die Be- und Entladung erfolgt von Hand, ohne Hilfsmittel wie Hubwagen, oder Gabelstapler. Die Fahrzeuge haben zu dieser Zeit Kettenantrieb, Vollgummibereifung und Karbidlampen.
Der Umzug von Haushalten wird Anfang des 20. Jahrhunderts auf weiteren Strecken mit Bahnmöbelwagen durchgeführt, die Vorläufer des heutigen Containers. Allerdings sind diese noch aus Holz und haben eisenbereifte Räder. Sie werden mit Pferden zum und vom Plateauwaggon zur Wohnung gezogen.
Die damaligen Umzugs-LKW haben auf der Vorderseite der Anhänger Personenkabinen für die umziehende Familie. Es gibt nur wenige Personenwagen zu dieser Zeit. Deshalb werden bei Bedarf einfach zwei Anhänger an den Motorwagen gehängt.
...werden die Fahrzeuge für Schüttgüter eingezogen. Ein Möbelfahrzeug der Fa. Grüters wird vom Gauleiter zum Abtransport von noch erhaltenem Mobiliar und Hausrat aus zerbombten Häusern in den Rheinischen Großstädten wie z.B. Düsseldorf und Köln eingesetzt. Der damalige Firmeninhaber Martin Grüters leitet die Arbeiten und ist daher vom Wehrdienst freigestellt. Bei den Transporten ist es teilweise nötig, dass eine Person vor dem LKW herläuft und den Fahrer um die Bombenkrater herum lotst. Diesel gibt es für diese Transporte nur auf Bezugsschein.
In der Nachkriegszeit werden zunächst nur Umzüge und Neumöbeltransporte durchgeführt. Nachdem die LKW Produktion in Deutschland wieder aufgenommen wird, beginnt man bei Grüters wieder mit dem Transport von Kaufmannsgütern. In Viersen auf der Hauptstraße eröffnet Heinz Grüters ein Verkaufsbüro.
Der erste durch Grüters eingesetzte Kipper ist ein Henschel HS 160 mit langer Motorhaube. 1968 kommt ein 1620 DB Hauber mit einem dreiachsigen Anhänger hinzu. Ein Ladekran befindet sich vor dem Kippaufbau auf dem Anhänger. Es ist so möglich, bei ausgefahrenem Kran den Motorwagen und den Anhänger zu entladen, ohne abzuhängen.
Es ist ein Auflieger der französischen Firma Benalu mit Scania Zugmaschine. Der Auflieger besteht bis auf die Achsen vollständig aus Aluminium. Vorteil: es kann mehr Gewicht geladen werden und die Mulde rostet nicht. Nachteil: Die Mulde verschleißt viel schneller. Im folgenden Jahr wird ein Henschel HS 160 Dreiachser mit Heckladekran angeschafft.
Die Firma Grüters in Kaldenkirchen, die bis jetzt noch von Martin Grüters geführt wird, wird durch Heinz Grüters aufgekauft. Die Firma Martin Grüters GmbH Co. KG wird am 1. Juli 1970 durch den Inhaber und Geschäftsführer Heinz Grüters gegründet.
Für die Firma Strasser, dem größten PKW Transporteur dieser Zeit, sind die Fahrzeuge Tag und Nacht im Einsatz. Die Fracht für einen PKW von Antwerpen nach Köln beträgt zu dieser Zeit beispielsweise nur 18 DM.
Für die Firmen Zündapp in München und Kreidler in Stuttgart transportiert Grüters Mopeds, aufgrund des Hubraumes von 50ccm (auch Fünfziger genannt), in zwei Etagen. Einige Jahre später produzieren die Hersteller 80ccm Modelle (Achziger), schnellere Leichtkrafträder, die bei der Jugend sehr beliebt sind, schnell jedoch vermehrt durch Unfälle auffallen. Die Versicherungsprämien, letztlich bis zu 800 DM, steigen rasant an, und beide Hersteller machen 1982 und 1984 Konkurs.
Grüters befördert Fahrräder für die Firmen Peugeot, Kettler, Kynast -zu der Zeit der größte Fahrradhersteller Europas-, Herkules (ab 1990 mitteldeutsche Fahrradwerke Sangerhausen), sowie Diamant und Zwickau. Auch Kunststofferzeugnisse bspw. für Curver werden zu dieser Zeit transportiert.
Volumen ist im Transportbereich immer ein großes Thema. Um auch bei Wechselkoffern eine Innenhöhe von 2,90m zu erreichen, lässt Grüters die Fahrzeuge an der Hinterachse auf Luftfederung umbauen und rüstet außerdem auf Niederquerschnittreifen um. Es werden probeweise zwei Fahrzeuge mit hydraulischen Zwischenböden ausgestattet. Diese bewähren sich jedoch nicht, da sie zu schwer, zu umständlich und zu reparaturanfällig sind. So werden weiterhin bei Bedarf die Doppelböden von Hand eingelegt.
Der Umzug von der Venloerstraße 58 im Zentrum Kaldenkirchens auf das neue Speditionsgelände auf dem Dahlweg 22-24 ist aus Platzgründen mittlerweile längst überfällig. Grüters setzt bereits über 12 Lkw ein.
Von hier aus werden vorrangig der Süddeutsche Raum sowie die Schweiz bedient. Über die Umschlagstation werden Fahrräder im Süddeutschen Raum ausgeliefert.
Die Wechselbrücken haben Innenmaße von 8m Länge, 3,1m Höhe und 2,48m Breite. So können 1984 bereits 40 Europaletten oder 32 Industriepaletten geladen werden. Mit den neu konstruierten Fahrzeugen kann Grüters bei der Firma Bosch - Siemens in Gingen bspw. anstatt 66 jetzt 144 gleichgroße Geräte laden. Dies ist ein enormer Vorsprung im Umweltschutz und gegenüber der Konkurrenz.
... – unter Mithilfe des Frauenhofer Instituts Dortmund.
Die Idee… Fahrräder beim Hersteller nicht verpacken. Die Fahrräder werden über ein Hängebahnsystem hängend gelagert und zur Auslieferung über Weichen in Fahrzeuge mit Hängevorrichtung geleitet. Dieses Konzept wird komplett fertig entwickelt. Die Fahrzeuge (zwei lange neue Sattelschlepper mit Lenkachse, Wechselkoffer und Auslieferfahrzeuge) werden von Grüters komplett ausgestattet und für solche Transporte vorbereitet. Es werden Probeverladungen durchgeführt. Die Transporte verlaufen reibungslos, ohne Schäden und vor allem, völlig ohne Verpackung.
Da der Arbeitsschritt Verpacken, das Verpackungsmaterial und auch die Entsorgung des Verpackungsmaterials wegfallen, sind Einsparungen sowie eine verbesserte Umweltbilanz zu erwarten. Es gibt hierbei nur ein Problem: Die Fahrradhersteller müssen die Lagerung in ihren Werken umstellen. Hierzu können sie sich nur schwer durchringen. Die Umstellung kostet für sie zunächst Geld und zusätzlich innovative Arbeit. Kurze Zeit später gibt es einen Einbruch beim Fahrradverkauf. Kynast, Herkules und die mitteldeutschen Fahrradwerke in Sangerhausen melden Konkurs an. Das Projekt wird gestoppt und Grüters wendet sich verstärkt dem Transport anderer empfindlicher, voluminöser Güter zu.
Kurz nach dem Mauerfall werden von Grüters Mitarbeiter aus der LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft) eingestellt. Von der LPG Großkreuz mietet Grüters ein Büro. Zu Beginn des Jahres 1991 zieht die Niederlassung nach Phöben um. 1995 reichen die Räumlichkeiten auch dort nicht mehr aus. Die Niederlassung zieht nach Michelsdorf auf die Brandenburgerstraße 4, wo sie bis heute Ihren Sitz hat. Die Notarverhandlungen für diese Immobilie ziehen sich bis weit nach Mitternacht hin, da das Grundstück einem Erben aus Westdeutschland, die Gebäude jedoch den Mitgliedern der LPG gehören. Ein Teil der Brandenburgerstr. gehört bis heute noch zum Grundstück. Vom Standort Michelsdorf bedient Grüters fortan vorrangig den Ostdeutschen Raum.
Es werden extrem leichte Jumbo-LKW selbst entwickelt und gebaut. Die maximale Laderaumausnutzung wird gegenüber den vorherigen LKW noch gesteigert. Die Erfahrung, die Grüters seit 1975 mit Aluminium und Leichtbauweise mit LKW gemacht hat, kommt nun im Eigenbau zum Tragen. Die Aufbauten werden von Heinz Grüters entwickelt und in der eigenen Werkstatt gebaut. Es gibt anfangs noch einige Kinderkrankheiten, die jedoch durch Erprobungen und Verbesserungen behoben werden können.
Die Wechselkoffer bestehen aus einer Alubodengruppe und einem Kunststoffwabenaufbau, welcher bis dato eigentlich nur beim Flugzeugbau und beim Bootsbau zum Einsatz kommt. Die Wechselkoffer haben auf einer Seite eine Schiebeplane. Das Eigengewicht beträgt sensationelle 1000 kg. Von diesem Aufbau werden 20 Stück gebaut. Die Aufbauten werden jedoch nicht weiterentwickelt, da der Hauptauftraggeber, für den diese Koffer entwickelt und gebaut werden, einbricht und sein Auftragsvolumen reduziert.
Es werden alle Fahrzeuge mit Ortungssystemen ausgerüstet. Fortan können alle Fahrzeuge zu jeder Zeit nahezu metergenau geortet werden. Die Disposition arbeitet nun mit der Speditionssoftware Winsped, was eine Vereinheitlichung der Prozesse, sowie eine Vereinfachung bei der Bearbeitung aller Standardprozesse mit sich bringt. Ein weiterer Grund für die Anschaffung sind die zunehmend hohen Kommunikationskosten. Die Kommunikation zwischen der Disposition und den Fahrzeugen erfolgt heutzutage über Satellit. Dies hat neben den geringeren Kommunikationskosten auch den Vorteil, dass Missverständnisse ausgeschlossen werden können, da die Fahrer alle auftragsrelevanten Daten in Schriftform erhalten.
Auf Grund der Zukunftssicherung und der Wirtschaftlichkeit wird 2007 durch Mark Grüters die Grüters Logistik GmbH gegründet.
Eine neue stark verbesserte Version der Telematikgeräte kommt zum Einsatz. Die Geräte haben bereits ein integriertes Navigationsgerät speziell für LKW sowie einen Anschluß zum Digitalen Tachographen. Dieser kann nun über Satellit ausgelesen werden. Wartungs- und Softwareupdates werden ebenfalls über Satellit durchgeführt. Es sind zu dieser Zeit rund 80 Fahrzeuge für Grüters im Einsatz.